Pascale Gränicher Strotzend vor Energie und ohne Augenringe sind wir in die Woche gestartet. Zeitumstellung sei Dank, eine Stunde Schlaf gab’s diesen Sonntag gratis oben drauf. Und habt Ihr auch das Kleingedruckte gelesen? Warum wir an der Uhr drehen Seit knapp 40 Jahren stellen wir in der Schweiz die Uhr im Frühling eine Stunde vor und im Herbst wieder eine Umdrehung zurück. Und dies, obwohl sich die Schweizer Bevölkerung 1978 gegen die Sommerzeit ausgesprochen hatte. Nach drei Jahren Zeitinsel hatten die Eidgenossen jedoch genug von den Schwierigkeiten im internationalen Verkehr, der Reisebranche oder der Kommunikation. Man beschloss 1981 sich den umliegenden Staaten anzuschliessen. Wer hat’s erfunden? Benjamin Franklin schlug in seinem satirischen Essay 1784 im Journal de Paris vor, die Schlafzeit um eine Stunde zu verlegen um Geld für Kerzen und Lampen-Öl zu sparen, beziehungsweise die Pariser früher aus den Betten zu holen. Von einer konkreten Zeitumstellung war aber noch keine Rede. Gut 100 Jahre später kämpfte der neuseeländische Insektenforscher George Vernon Hudson für die energie- und kostensparende Idee der Zeitumstellung. Er plädierte für lange Sommerabende, um mehr Licht in die Käferwelt zu bringen. Doch erst im Jahre 1907 wurde es ernst und Kanada führte als erste Nation die saisonale Zeitumstellung ein. Auch in Europa werden die Uhren mittlerweile jeweils in der letzten März- und Oktoberwoche eine Stunde vor- respektive zurückgedreht um einen grösseren Anteil Tageslicht nutzen zu können. Gepusht wurde dieser Entscheid während dem 1. Weltkrieg. Aktuell diskutiert die EU über eine Einführung der „ewigen Sommerzeit“ und somit der Abschaffung der halbjährlichen Zeitumstellung. Die langen Sommerabende würden uns so erhalten bleiben. Finnland proklamierte vor einigen Monaten, dass durch die Zeitumstellung ein negativer Effekt auf die menschliche Gesundheit befürchtet wird. Winston Churchill äusserte sich 1934 noch ungemein positiv zur Thematik Zeitumstellung: „…[this great reform] enlarge[s] the opportunities for the pursuit of health and happiness among the millions of people who live in this country.“ Was ist nun dran an Finnlands Bedenken? …ist es wirklich schon so spät? Seit über 4 Milliarden Jahren existiert der Zirkadiane-Rhythmus, auch Biorhythmus genannt, welcher die Entstehung der inneren Uhr in den meisten Organismen vom Bakterium bis zum Menschen hervorbrachte. Diese „Master Clock“ verfügt über einen genetisch vorgegebenen Zyklus von ungefähr 24 Stunden, liegt im Hypothalamus und zählt ca. 20’000 Neuronen. Tag für Tag muss sie auf den exakten 24-Stunden-Rhythmus kalibriert werden. Dabei ist das Umgebungslicht bzw. der Übergang von Dunkel zu Hell der stärkste Zeitgeber. Der Biorhythmus tanzt aus der Reihe Sonnenlicht beeinflusst den physiologischen Schlaf-Wach-Rhythmus und somit die durch die „Master Clock“ gesteuerten Prozesse. Hormonausschüttung, motorische Aktivitäten, das Ess- und Trinkverhalten, die Körperkerntemperatur sowie der Stoffwechsel im Herzen sind nur einige davon. Der Schlaf-Wach-Rhythmus: Die Zeitumstellung verursacht eine Störung unseres Biorhythmus. In den ersten Tagen führt dies bei einigen Menschen zu vermehrter Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten oder verminderter Motivation – vergleichbar mit einem Jetlag. Ein relativ kleines Übel. Das Gedrehe an der Uhr kann aber auch ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen haben. Beispielsweise wird ein vermehrtes Auftreten von Herzinfarkten am Montag nach der Frühlingsumstellung beobachtet. Bluthochdruck und erhöhte Herzfrequenz während der Schlafphase sind mögliche zugrundeliegende Mechanismen. https://youtu.be/2BoLqqNuqwA In der Nacht erholt sich Körper und Gehirn. Es wird repariert, entrümpelt und sortiert. Die Haare, Nägel und Knochen wachsen nach, Muskeln erholen sich, Fettstoffwechsel und Immunsystem werden reguliert. Diese Prozesse benötigen Zeit. Gerade während der Rehabilitation oder in einer intensiven Trainingsphase, die „an die Substanz geht“, nicht zu unterschätzen. Wenn im Frühling der Wecker eine Stunde früher schellt, befindet sich der Körper noch im Dämmerzustand. Der Blutdruck und das Aktivitätslevel sind tief. Dämmerungsabhängige Abläufe, wie die Ausschüttung von Schlaf-Wach-Hormonen oder die Regulation der Muskelspannung, werden ebenfalls durcheinander gebracht. In der Woche nach der Zeitumstellung wird im Schnitt pro Nacht 32-40 Minuten weniger geschlafen. Eine Störung der natürlichen Abfolge der Schlafphasen kann die körperliche und geistige Regeneration beeinträchtigen. Wer zu wenig schläft lebt ungesünder. Therapie- und Trainingsreize können nicht effizient verarbeitet und umgesetzt werden. Kürzlich erschienene Studien zeigen, wer weniger als als 6 Stunden pro Nacht schläft, ein höheres Risiko für Bluthochdruck (17%), Diabetes Mellitus (37%), Übergewicht (38%), koronare Herzkrankheit (26%) und sogar Sterblichkeit aufweist. Löst die Zeitumstellung nun Herzinfarkte aus? Laut neusten Erkenntnissen besteht eine Verbindung zwischen der Zeitumstellung und einem moderaten Anstieg von akuten myokardialen Infarkten. Vor allem in der ersten Woche nach der Frühlingsumstellung und vor allem am Montag. Mehrere Studien in Europa und den USA zeigen einen Risikoanstieg von 4 bis 29%. Ein kausaler Zusammenhang ist allerdings nicht wasserdicht geklärt. Mit einem durchschnittlichen Schlafdefizit von 32-40 Minuten pro nachfolgender Nacht bringt die Zeitumstellung unsere innere Uhr aus dem Gleichgewicht. Da Schlafmangel Motivation und Aufmerksamkeit reduziert, erhöht die Frühlingsumstellung möglicherweise die Anzahl Arbeitsunfälle in den nachfolgenden Tagen. Dennoch sprechen einige Punkte für die saisonale Zeitumstellung. Nachfolgend einige Argumente im Direktvergleich: Pro und Kontra der Zeitumstellung Con •Mini-Jetlag •Schlafmangel erhöht •Schlafqualität reduziert •Bis zu 3 Wochen Müdigkeit •Leistungsfähigkeit reduziert •Regeneration reduziert •Berufsunfallrisiko erhöht •Verkehrsunfälle erhöht •Risiko Herzinfarkt erhöht •Depressive Verstimmungen gegenüber Pro •0.01% Energieeinsparung •Aktivitätslevel bei Kindern erhöht •Anzahl Einbrüche in den frühen Abendstunden reduziert •Kriminalität am Abend reduziert •Herbstumstellung kein Einfluss Damit in einem halben Jahr alles rund läuft, zwei praktische Tipps für die kommende Frühlingsumstellung:
Und wer weiss, vielleicht hat es sich schon bald ausgedreht und ist die Zeitumstellung ist Geschichte. Weitere LinksEinen anregenden Artikel zu einem unterschätzten Risiko der Zeitumstellung findet Ihr hier. Und wer genauer wissen möchte, wie die Pflanzen wissen, wann es Zeit zum Blühen ist, sollte einen Blick in diesen TED-Ed werfen: https://youtu.be/3jIW5wW2WC0 Literatur Doleac, J.L. & Sanders, N.J. (2012). Under the Cover of Darkness: Using Daylight Saving Time to Measure How Ambient Light Influences Criminal Behaviour. SIEPR Discussion Paper; 12(4): 1-45. Itani, O., Jike, M., Watanabe, N. & Kaneita, Y. (2017). Short sleep duration and health outcomes: a systematic review, meta-analysis, an meta-regression. Sleep Med; 32: 246-256. Kuehnle, D. & Wunder Ch. (2016). Using the Life Satisfaction Approach to Value Daylight Savings Time Transitions: Evidence from Britain and Germany. J Happiness Stud; 17: 2293-2323. Lahti, T., Sysi-Aho, J., Haukka, J. & Partonen, T. (2010). Work-related accidents and daylight saving time in Finland. Occupational Medicine; 61: 26-28. Manfredini, R., Fabbian, F., Cappadona, R. & Modesti, P.A. (2018). Daylight saving time, circadian rhythms, and cardiovascular health. Internal and Emergency Medicine; 13: 641-646. Marquet, P. et al. (1997). Functional neuroanatomy of human slow wave sleep. The Journal of Neuroscience; 17 (8): 2807-2812. Münch, M. & Bromundt, V. (2012). Light and chronobiology: implications for health and disease. Brief report. Dialouges in Clinical Neuroscience; 14(4): 448-453. Schneider, A.M. & Randler, C. (2009). Daytime sleepiness during transition into daylight saving time in adolescents: Are owls higher at risk? Sleep Med; 10(9): 1047-1050. Tonetti, L., Erbacci, A., Fabbri, M., Martoni, M. & Natale, V. (2013). Effects of Transitions into and out of Daylight Saving Time on the Quality of the Sleep/Wake Cycle: an Actigraphic Study in Health University Students. Chronobiol Int; 30(10): 1218-1222. Zaslawski, V. (2018). Die Abschaffung der Zeitumstellung rückt näher – auch in der Schweiz. Neue Zürcher Zeitung; 31.08.2018.
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Pascale Gränicher Schmerzen sind aus dem Alltag nicht wegzudenken. Beim Kurve schneiden den Zeh an der Zimmerecke stossen, in der Sonne die Nase verbrennen, beim übereifrigen Gemüserüsten einen Finger mitschnippeln – nur einige Beispiele aus jedermanns Erfahrungsschatz. Heftiges „draufdrücken“, fluchen oder ruhigstellen lindern alsbald das Wehwehchen. Der Akutschmerz, ein sinnvolles Warnsignal das uns vor weiterer Gewebsverletzung schützt, klingt in der Regel nach der Heilung wieder ab. In den meisten Fällen. Manchmal aber auch nicht. Grob wird am Bewegungsapparat zwischen verschiedenen Faserarten unterschieden. Die schnellen A∂-Nozizeptoren unterrichten uns permanent über den Zustand des überwachten Gewebes und auch in Windeseile über akute Gefahr. Der dumpfe, gemächliche C-Schmerz macht uns auf weniger dringende Probleme aufmerksam, kann jucken und klingt gerne nach. Die schlafenden Nozizeptoren („silent nociceptors“) werden erst bei Entzündungen aktiviert. Aber einmal erwacht, sind sie schon durch schwache mechanische Reize erregbar. Was nun, wenn der Schmerz bleibt? Wenn der Rücken seit Wochen ächzt, die Schulter nach jedem Wurftraining schmerzt oder das arthrotische Kniegelenk auf allen Wanderungen reklamiert? Sind die Beschwerden chronifiziert? Wie beraten wir den Patienten und Sportler in solchen Situationen? Was sind „chronische Schmerzen“?Länger anhaltende Schmerzen am Bewegungsapparat werden in diversen Lehrbüchern ab einem Zeitraum von drei Monaten als chronisch beziffert. Was heisst das nun in der Praxis? Sind Schmerzen ab drei Monaten nicht mehr therapierbar? Nicht mehr beeinflussbar? Lebenslang? Für immer? Der Duden schlägt uns zwei Definitionen vor: chro·nisch /chrónisch / Adjektiv
Die unterschiedliche Auffassung von „chronisch“ bei medizintherapeutischen Fachspezialisten, im Gegensatz zu „unwissenden“ Patienten wird hier deutlich. Für den Laien bedeutet die von Arzt oder Therapeut ausgesprochene Diagnose „chronische Beschwerden“ ein endgültiges Urteil. Dabei wollte besagter Arzt oder Therapeut lediglich auf einen zähen Verlauf vorbereiten. Wenn der Schmerz einen Beziehungsstatus hätte, würde er wohl „it’s complicated“ lauten. Die Einteilung in zwei Grobkategorien, chronisch = für immer und akut = vorübergehend, scheint mangelhaft zu sein. Ein Merkmal das chronischen Schmerzen charakterisiert ist die „periphere und zentrale Sensibilisierung“. Bilde ich mir den Schmerz nur ein?Langanhaltender Schmerz – ob immer wieder provoziert oder konstant vorhanden – erhöht die Alarmbereitschaft des betroffenen Gebietes. Wenn wieder und wieder Schmerz- und Entzündungsmediatoren (u.a. Substanz P, Bradykinin, Prostaglandine) freigesetzt werden, senkt sich in der Konsequenz die Reizschwelle der Nozizeptoren durch die „sensitizing soup“ stark. Zusätzlich werden die stummen Nozizeptoren aktiviert (ca. 10% im Bewegungsapparat). Diese Prozesse lösen eine primäre Hyperalgesie aus – wir werden überempfindlich. Was passiert weiter? Auch Reize aus dem gesunden Nachbargewebe werden als schmerzhaft interpretiert und sogar normalerweise nicht-schmerzhafte Reize werden als schmerzhaft empfunden (Allodynie). In besonders schlimmen Fällen löst alleine die Vorstellung von Bewegung bereits einen Schmerzreiz aus, ein spezifischer oder externer Reiz ist gar nicht mehr nötig. Jeder Reiz wird als Schmerz interpretiert. Auch die WDR-Neurone (wide dynamic range neurons), welche einen afferenten Eingang für Nozizeptoren und nicht-toxische Reize haben, spielen bei diesem Prozess eine Rolle. Sie befinden sich im Hinterhorn, konvergieren eintreffende somatosensorische Reize und leiten diese ans Gehirn weiter. Bei einer zentralen Sensibilisierung läuft die Schmerzweiterleitung im Rückenmark nicht mehr differenziert ab, sondern jeder aus dem betroffenen Gebiet eintreffende Reiz, sei es Druck oder Wärme, wird im Gehirn direkt als Schmerz interpretiert. Auf kortikaler Ebene führt das zu einer Vergrößerung der Projektionsfelder dieses Körperbereichs. Das ehemals eher klein abgebildete Knie nimmt plötzlich ein Vielfaches an Raum ein. Je länger der Schmerz existiert, desto unvorhersehbarer wird er. Der Ablauf der zentralen Sensibilisierung hat nichts damit zu tun, wie lange der Schmerz bereits besteht. Schon nach wenigen Tagen kann eine sogenannte „Chronifizierung“ stattfinden. Der Zeitpunkt ab dem ein eintreffender Reiz nicht mehr differenziert wahrgenommen wird, ist ausschlaggebend. Die Beschreibung von chronischen Schmerzen durch die periphere und zentrale Sensibilisierung stützt sich somit auf neurophysiologische Veränderungen sowie psychosoziale Kontextfaktoren der Schmerzverarbeitung und nicht auf einen fest gesetzten Schmerzzeitraum von Wochen oder Monaten. Was aber umso wichtiger ist: Dieser Prozess ist beeinflussbar! Der Schmerz lässt sich in drei Dimensionen einteilen:
Bei der Betreuung von Menschen mit einer langen Leidensgeschichte ist eine umfassende Betrachtung aller Dimensionen unabdingbar. Der Einfluss von psychologischen und sozialen Faktoren spielt eine grosse Rolle. Der erste Schritt ist das Zuhören. Der zweite, das Erklären und Aufklären (pain physiology education). Dazu gehört auch eine Rekalibirierung des chronischen Schmerzes, der eben nicht für immer sein sollte. Ein weiterer zentraler Punkt ist die dosierte Steigerung der Belastung durch angepasstes Training und Exposition. Das Gewebe muss wieder an physiologische Belastungsreize herangeführt werden. Unterstützt Eure Patienten und Kunden durch Erklärungen auf Augenhöhe und motiviert sie laufend zu einer aktiven Therapie. Gut dabei im Hinterkopf zu behalten: „When you eliminate 90% of a patient’s pain, the remaining 10% is 100% what is left.“ (Crofford, 2015) …und wer noch nicht genug hat vom Thema Schmerz, der sollte sich auf keinen Fall das Tagesseminar mit Prof. Dr. Lorimer Moseley am 21. Dezember 2018 in Zürich entgehen lassen! Tickets & Infos unter www.science2practice.ch Als Einstimmung empfehlen wir zudem wärmstens folgendes Video: https://www.youtube.com/watch?v=ikUzvSph7Z4 Literatur Crofford, L.J. (2015). Chronic Pain: Where the Body Meets the Brain. Trans Am Clin Climatol Assoc.; 126: 167-183. Klinke, R., Pape, H.C., Silbernagel, S. (2003) Physiologie. 3. Auflage, Georg Thieme-Verlag, Stuttgart: 638-642. Latremoliere A, & Woolf CJ (2009). Central sensitization: a generator of pain hypersensitivity by central neural plasticity. J Pain; 10(9): 895-926. PMID: 19712899. Lee, Y.C., Nassikas, N.J. & Clauw, D.J. (2011). The role of the central nervous system in the generation and maintenance of chronic pain in rheumatoid arthritis, osteoarthritis and fibromyalgia. Arthritis Res Ther; 13(2): 211. Moseley G.L. (2004). Evidence for a direct relationship between cognitive and physical change during an education intervention in people with chronic low back pain. Eur J Pain; 8(1): 39-45. Nijs, J., van Wilgen, C.P., Van Oosterwijck, J., van Ittersum, M. & Meeus, M. (2011). How to explain central sensitization to patients with ‚unexplained’ chronic musculoskeletal pain: Practice guidelines. Man Ther; 16(5): 413-418. Phillips, K. & Clauw, D.J. (2011). Central pain mechanisms in chronic pain states – maybe it is all in their head. Best Pract Res Clin Rheumatol; 25(2): 141-154. doi:10.1016/j.berh.2011.02.005. Van den Berg, F. (2012). Angewandte Physiologie. Grundlagen Neurophysiologie, Schmerzphysiologie, Bindegewebsphysiologie. Skript zum Studiengang „MSc Sports Physiotherapy“ der Universität Salzburg. Freut Euch auf das was kommt und beschenkt Euch dieses Jahr schon etwas früher!
Denn 2018 endet (und wir starten…) mit einem Knaller: Prof. Lorimer Moseley, einer der weltweit führenden Schmerzforscher und Schmerztherapeuten, kommt am 21. Dezember 2018 nach Zürich! Er ist aber nur der erste einer vielversprechenden Reihe an Referenten, welche die Wissenschaft in die Praxis und den Trainingsraum holen. Im Frühjahr 2019 geht es direkt weiter mit Antworten auf die Frage nach sportpsychologischen Strategien bei der Betreuung von Patienten und Sportlern. Vom 22.-23. März 2019 erfahrt Ihr von Prof. Thorsten Weidig wie man motivierend kommuniziert und den Klienten im Trainings- und/oder Rehaprozess „bei der Stange“ hält. Thorsten Weidig ist ein international anerkannter und erfahrener Sportpsychologe und Ihr werdet mit ihm zwei hochinteressante, unterhaltsame und spannende Tage erleben. Für unsere Kollegen und Kolleginnen aus der Fitness- und Crossfitszene besteht ab April 2019 die Möglichkeit, Euer Wissen aus dem Trainingsbereich mit neuesten Erkenntnissen aus der Medizin zu verbinden. Mit Thomas Colshorn (Physiotherapeut und Sportwissenschaftler) haben wir einen Referenten gewinnen können, der Euch auf eine sehr sympathische Art und Weise und fachlich hochwertig, auf die Arbeit mit gesundheitlich eingeschränktem Klientel vorbereiten wird. Alle Körperregionen werden in spezifischen Modulen anatomisch, klinisch und trainingstherapeutisch betrachtet. Euch wird vermittelt, wie Ihr das Training bei Beschwerden am Bewegungsapparat anpassen könnt und was es dabei zu beachten gilt. Ein echter Benefit für Euch und Eure Kunden! Der erste Kurs findet am 5. und 6. April 2019 statt. Die Möglichkeiten der radiologischen Befunderhebung werden in letzter Zeit gerne übermässig genutzt und von einigen Seiten auch schon mal „verteufelt“. Dass die Wahrheit oft in der Mitte liegt erfahrt Ihr am 25. Mai 2019 bei und mit Thomas Nickl (Physiotherapeut MSc). Der Kurs ist darauf ausgelegt, die Interpretation der Bilder zu erleichtern, Befunde zu verstehen und diese den Patienten erklären zu können. Es wird mit Mythen aufgeräumt und die Möglichkeiten sowie die Grenzen der Bildgebung aufgezeigt. Erleichtert Euch die Arbeit und schaut rein. Merkt Euch unbedingt den 30. und 31. August 2019 vor! Lars Avemarie (Physiotherapeut und Sportwissenschaftler) kommt das erste Mal als Referent in die Schweiz. Bei der diesjährigen internationalen „Paincloud Convention“ in Oslo war Lars einer der Keyspeaker und hat die Zuschauer in seinen Bann gezogen und begeistert! Es gibt nur ganz wenige in der Szene die derart präzise und klar Wissenschaft zugänglich machen und den schwierigen Spagat in die Praxis schaffen. Sein „Neuroscientific Painmodulation Course“ ist anspruchsvoll und daher für Euch bestens geeignet. Wir sind uns sicher, Lars wird auch Euch begeistern! Und war es das? Nicht ganz, aber dazu später mehr… Pascale & David von Pascale Gränicher Sultry nights, sticky ice cream hands, muddy brains - this is summer at its best. It is hard to focus if the sun constantly burns down and sweat drips tireless from and to everywhere. Heat waves are great when you have nothing else to do but to read a good book under a parasol, lie on a beach and sip a refreshing coconut. Yes… Oven-like offices and physio practices are definitely not the place to keep a cool head. It is hard to concentrate when your brain is busy coordinating body's own cooling processes instead of thinking about intelligent stuff or composing therapy programs for injured patients. The number of work-related injuries seems to increase in hot weather. Due to physiological limitations (e.g. decreased blood flow, central fatigue), the ability to work decreases in temperatures above 26°C. Since concentration and motor skills can also be impaired, the risk of mistakes and accidents has been shown to increase in high temperatures. In addition, body core temperature rises, causing a shift from aerobic to anaerobic energy production. This means, muscles' energy stores empty much faster and we get tired and sluggish. In summer, life takes place more outdoors and outdoor activities seem to encourage more accidents (apart from the under-the-parasol-book-reading-part). But there are also a few positive aspects of this hot summer – apart from the seamless tan and barbecue:
Remember: Your body and brain cool down in hot weather, so try to be cool, too. References Biedermann, T. et al. (2010). Human Eccrine Sweat Gland Cells Can Reconstitute a Stratified Epidermis. J Investig Dermatol; 130(8): 1996-2009 Holick, M.F. (2004). Sunlight and vitamin D for bone health and prevention of autoimmune diseases, cancers, and cardiovascular disease. Am J Clin Nutr; 80: 1678-1688. Krysiak R, Szwajkosz, A. & Okopien, B. (2018). The effect of low vitamin D status on sexual functioning and depressive symptoms in apparently healthy men: a pilot study. Int J Impot Res; doi: 10.1038/s41443-018-0041-7. [Epub ahead of print] Kjellstrom, T., Kovats, R.S., Lloyd S.J., et al. (2009). The direct impact of climat change on regional labor productivity. Arch Environ Occup Health; 64:217-227. Lambert, G.W., Reid, C., Kaye, D.M., Jennings, G.L. & Esler, M.D. (2002). Effect of sunlight and season on serotonin turnover in the brain. Lancet; 360(9348):1840-1842. Mihyang, A., Colarelli, S.M., O’Brien, K. & Boyaijan, M.E. (2016). Why We Need More Nature at Work: Effects of Natural Elements and Sunlight on Employee Mental Health and Work Attitudes. PLos One; 11(5): e0155614 Otte im Kampe, E., Kovats, S. & Hajat, S. (2016). Impact of high ambient temperature on unintentional injuries in high-income countries: a narrative systematic literature review. BJM Open; 11,6(2): e010399. Sheng, R. et al. (2018). Does hot weather affect work-related injury? A case-crossover study in Guangzhou, China. Int J Hyg Environ Health; 221(3):423-428. Die Gründung von science2practice stellt einen Meilenstein auf unserer Reise zu einer verbesserten Qualität in der Betreuung und Behandlung von gesundheitlich angeschlagenen und sportfokussierten Menschen dar. Begonnen hat die Reise konkret im September 2017 bei einer Schüssel Reis und einem Pfefferminztee. Ganz unverbindlich haben wir über unsere Vorstellungen, Wünsche, Unzufriedenheiten, Ziele und Ideen aus unserem Arbeitsalltag als Physiotherapeuten philosophiert. Zeit ist Geld. Den Patienten mit der individuell bestmöglichen Intervention zu behandeln erfordert stetiges Hinterfragen, Überprüfen, Neuausrichten und Erklären. In den meisten Fällen haben weder die Patienten oder Kunden, noch die Krankenkasse oder Therapeuten die Zeit, über „try and error“ die optimale Vorgehensweise heraus zu evaluieren. So wird das appliziert, was schon oft geholfen hat. Aus Erfahrung. Oder das, was die Patienten angenehm finden. Nach einer Massage ist noch kaum jemand unzufrieden nach Hause gegangen. Und auch kaum einmal wurde dadurch das Problem gelöst. Aber es glättet die Wogen. Temporär. Wäre es nicht schön wenn man bei der Betreuung von Patienten und Sportlern wüsste, was einerseits die Problemursache und andererseits die optimal wirkungsvolle Strategie wäre, um das Ziel zu erreichen? Ob es nun Schmerzlinderung, Überwindung einer mentalen Blockade, eine verbesserte Beweglichkeit oder mehr Kraft ist – entscheidend ist zu wissen, warum welcher Reiz gesetzt wird. Es wird viel geforscht im Bereich Gesundheit und Sport, die Ergebnisse finden aber nur ganz schwer ihren Weg auf die Behandlungsliegen und in die Trainingsräume. Warum? Fehlt die Zeit, sich mit Studien auseinander zu setzen? Fehlt der Praxisbezug? Fehlt eine konkrete Umsetzungsstrategie? Fehlt das Interesse? Wir sind überzeugt, dass wenn die Wissenschaft ihre Resultate so präsentiert, dass für die unter Zeitdruck stehenden Fachspezialisten verlässliche, wirksame Werkzeuge für Therapie und Training erkennbar werden, die Qualität der Arbeitsweise im Gesundheits- und Sportwesen merklich gesteigert werden kann. Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden, unseren Beitrag für eine evidenzbasierte Zukunft zu leisten. Mit science2practice erhoffen wir uns nicht einen Tropfen auf dem heissen Stein, sondern ein starkes Glied in einer Kette von wissensdurstigen Querdenkern zu sein. Und wir freuen uns darauf, mit euch anzubändeln. David Schmidt & Pascale GränicherFrischgebackene Gründer der science2practice GmbH |
AutorSchreiben Sie etwas über sich. Es muss nichts ausgefallenes sein, nur ein kleiner Überblick. Archiv
September 2023
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